• Wording und Messages

Vergleiche und ihre Wirkung im TV-Interview

Bilder sind wirksam, müssen aber auch passen

Die Republikanerin Michele Bachmann veröffentlichte unlängst auf Facebook folgendes Statement: „Mit seinem Iran-Deal ist Barack Obama für die 300 Millionen amerikanischen Seelen das, was Andreas L. für die 150 Seelen des Germanwings-Fluges war – ein geistesgestörter Pilot, der seine ganze Nation an die Wand fliegt …“

Dazu lässt sich in Abwandlung des bekannten Bonmots sagen: Nicht alles, was geschmacklos ist, ist schon ein guter Vergleich. Die negativen Kommentare ließen nicht lange auf sich warten; das ist nun bei Politikerinnen und Politikern im Grunde nichts Ungewöhnliches, diesmal betraf es aber ihre eigene Fangemeinde: „Sie sind eine Schande und Peinlichkeit für die Nation.“, schrieb ein republikanischer Wähler aus Minnesota.

Aber nicht nur die amerikanische Bevölkerung meldete sich zu Wort: „Als ein Deutscher, der vom Germanwings-Absturz in der vergangenen Woche tief betroffen war, muss ich Sie fragen, was auf Erden Ihnen das Recht gibt, US-Präsident Obama mit Andreas L. zu vergleichen.“


Was ist also das Problem?

Ein Vergleich stellt zwei Bilder einander gegenüber, um einer Aussage mehr Wirkung zu verleihen. Einen der schönsten Vergleiche kennen Sie vielleicht, er stammt von Steve Jobs: „Ein Computer ist wie ein Fahrrad für den menschlichen Geist.“ Das Zitat stammt von 1990, als die Personal-Computer noch in den Kinderschuhen steckten, und es hat wesentlich zur Verbreitung dieser Technik beigetragen.

Und natürlich kann ich mit einem Vergleich auch provozieren, zum Beispiel indem ich, wie der WWF, einen Orang-Utan mit einem Turnschuh vergleiche und dabei die Frage stelle: Wer von beiden wird von den Gesetzen besser geschützt? Antwort – der Turnschuh, nämlich durch die Markenrechte und Gesetze gegen Produktpiraterie, etc.

Wenn Sie in Vorbereitung auf ein TV-Interview ein Statement mit einem Vergleich wirkungsvoller machen möchten, können Sie unkonventionelle oder provokante Ideen zulassen. Aber verletzen Sie mit dem Bild, das Sie zum Vergleich heranziehen, nicht die Intimsphäre Ihres Publikums: Liebe, Tod oder Religion.

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