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TV-Interview: Nahe am Wasser gebaut?

Emotionen und ihre mediale Wirksamkeit

Die Tränen, die Barack Obama vergangenen Dienstag im Weißen Haus bei seiner Anti-Waffen-Rede vergoss – waren sie nun echt oder nicht? Geschauspielert waren sie nicht, darin sind die Kommentare einig. In der Tat wählten die meisten medialen Berichte genau diesen Augenblick als Aufhänger, als Obama sich mit dem Zeigefinger eine Träne unter dem Auge wegtupfte. „Obama kündigt härtere Gangart an – und weint“, „Die vielen Tränen des Barack Obama“, „Warum weint hier der mächtigste Mann der Welt?“ – so lauteten nur einige Headlines der letzten Tage.

Emotionen (neben Traurigkeit auch andere Grundgefühle wie Freude, Ärger, Neugier oder Überraschung) sind natürlich medial wirksam, denn sie ermöglichen das Mitleben des Publikums vor dem TV-Gerät. Erinnern Sie sich zum Beispiel an Gery Keszler, der bei der Eröffnung des Live-Balls im vergangenen Jahr unter Tränen eröffnete, er sei einer der ersten HIV-Infizierten in Österreich gewesen. Dies sind besondere Momente der öffentlichen Kommunikation, die ein Publikum sehr bewegen und zum Nachdenken anregen können. Also: Wenn Sie selbst von einem Inhalt bewegt sind, zeigen Sie es Ihrem Publikum.

Aber: Spielen Sie Ihrem Publikum im TV-Interview nichts vor. Wenn Sie ein eher sachlich orientierter Mensch sind, zwingen Sie sich nicht zu einer Emotion, die Sie nicht empfinden. Und wenn Sie ein emotionaler Mensch sind, kokettieren Sie niemals mit diesem Mittel. Setzen Sie es niemals nur aus dem Grund ein, weil Sie wissen, dass es wirkt. Ihr Publikum wird Ihnen mit Sicherheit auf die Schliche kommen.

Ein emotionales Statement wird die Menschen dann wirklich berühren, wenn damit etwas Wesentliches zum Ausdruck gebracht wird.

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