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Sicherungs-Maßnahmen vor dem Interview

Es ist schon ein Weilchen her. Prinzessin Diana saß dem damals blutjungen BBC-Journalisten Martin Bashir gegenüber und schüttete ihm ihr Herz aus: Mit Prinz Charles sie es eine „Ehe zu Dritt“ gewesen, „deswegen war es ein bisschen eng“. Auch sie selbst sei untreu gewesen. Und derlei Dinge mehr.

Heute kennen wir die Situation, aber im Jahr 1995 waren diese Informationen für die Öffentlichkeit neu, und sie waren eine Bombe. 200 Millionen Menschen verfolgten das Interview auf der ganzen Welt.

Die Folgen von der Scheidung bis hin zum tödlichen Unfall der Lady Diana sind bekannt. Weniger bekannt ist, dass dieses Enthüllungsgespräch den Journalisten Bashir mit einem Schlag weltbekannt machte und ihm gute Jobs bei den US-Sendern ABC und MSNBC einbrachte.

Aber die BBC-Untersuchung zeigt nun, dass Bashir dem Königshaus vor dem Interview gefälschte Kontoauszüge zugespielt hatte, die belegen sollten, dass Mitarbeitende am Hof dafür bezahlt wurden, Diana auszuspionieren. Die Prinzessin wurde also quasi zum Interview manipuliert.

Die BBC hat sich mittlerweile für diese Verletzung der journalistischen Standards entschuldigt. Und natürlich ist das ein krasses Beispiel. Aber es macht ein Faktum deutlich, das für jede Wortspende einem Medium gegenüber gilt: Zu einer guten Vorbereitung auf das Interview gehört nicht nur die inhaltliche Aufbereitung, sondern auch die Abklärung der Interessen.

Warum kommt das Medium auf Sie zu? Was ist der Anlass – journalistisch würde man sagen: der Henkel – für das Thema, das dem Interview zugrunde liegt?

Unsere Empfehlung für Sie ist, beim Anruf einer Journalistin oder eines Journalisten in aller Freundlichkeit nicht auf die eigene Haut zu vergessen. Geben Sie niemals ein Interview sofort. Bieten Sie einen Termin eine oder zwei Stunden später an. Und haken Sie nach, um die Basis abzuklären: Warum werden gerade Sie angerufen? Warum gerade heute? Und warum ist das Thema für die Medien im Augenblick interessant?

Mit diesen Fragen schließen Sie mit dem Medium eine Art ungeschriebenen Vertrag, der beide Seiten auf einen inhaltlichen Rahmen festlegt. Auf dieser Basis können Sie an die Vorbereitung gehen. Und sich genau überlegen, welche Lawine sie im Interview nun lostreten wollen. Und welche nicht.

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