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Medientraining: Print ist anders

Printinterviews sind keine "Privatgespräche"

Die Zeitung ist tot, es lebe die Zeitung! Der das schreibt, muss davon Ahnung haben, denn er heißt Hermann Petz und ist Herausgeber der Tiroler Tageszeitung und Vorstandsvorsitzender der Austria Presseagentur. Anlässlich des 70. Jahrestages der „TT“ präsentierte er vergangene Woche sein Buch, das diesen Titel trägt. Darin bricht er eine Lanze für die gedruckten Medien und untermauert seine Zuversicht mit Zahlen: Die Reichweite der österreichischen Tageszeitungen betrug 2014 immer noch an die 70 Prozent.

Und Petz weist einmal mehr darauf hin: Das Printmedium ist weniger flüchtig als Radio und TV und unterscheidet sich also wesentlich in der Art und Weise, wie es produziert und konsumiert wird. Auch wir machen immer wieder darauf aufmerksam, dass Gespräche mit im Printjournalismus Tätigen ganz anders verlaufen als Interviews im TV-Studio. Print ist bei uns aus gutem Grund eine eigene Disziplin des Medientrainings. Hier also für Sie die drei wichtigsten Besonderheiten dieses Mediums.

1. Im Printjournalismus wird vor allem nach guten Headlines gesucht.

Was man immer schon ahnte, haben Studien mit der Datenbrille in den letzten Jahren bestätigt: Lesende lassen sich von der Headline einfangen, und Medienschaffende suchen immer nach der besten Einladung, einen Artikel zu lesen. Dafür verwenden sie Ihr „bestes“ Zitat – auch dann, wenn es aus Ihrer Sicht vielleicht missglückt ist. Also: Zitate vorbereiten!

2. Ein Printjournalismus-Interview fühlt sich wie ein Privatgespräch an – ist es aber nicht.

Im TV-Studio legen Sie sich ein besonderes Outfit an, Sie werden geschminkt, und die Scheinwerfer treiben Ihnen die Schweißperlen auf die Stirn. Wenn Sie mit Printjournalistinnen oder -journalisten „gemütlich“ auf einen Kaffee gehen, fällt all dies weg, aber Achtung: Alles, was Sie sagen, kann gegen Sie verwendet werden. Also: Sagen Sie nichts, was Sie nicht am nächsten Tag in der Zeitung lesen möchten!

3. Auch im Printmedium spielt das Bild eine wichtige Rolle.

Bei größeren Gesprächsterminen werden sich Interviewende von Fotografen begleiten lassen – und ein Schnappschuss in unvorteilhafter Haltung oder vor einem Hintergrund, der den Betrachter des Bildes von Ihrer Person ablenkt, ist schnell passiert. Also: Widmen Sie dem Fotografen Ihre Aufmerksamkeit – er wird sich über die Möglichkeit einer eigenen Session freuen!

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