„Ihr habt’s geschafft! Und – ihr seid am Arsch!“ Mit diesen Worten eröffnete Robert De Niro vergangene Woche die Festrede vor den Absolventinnen und Absolventen der der New Yorker „Tisch School of the Arts“. Und hier ist es mir wichtig, darauf hinzuweisen, dass das schallende Gelächter, das daraufhin einsetzte, definitiv nicht der Ausdrucksweise des Redners galt, sondern der Tatsache, dass er seinem Publikum reinen Wein einschenkte und dabei genau ins Schwarze traf.
Man kennt das von Festreden vor jungen Menschen, die an einem wichtigen Wendepunkt stehen: Meist wird da vom tollen und aufregenden Leben gesprochen, von der glänzenden Zukunft, von der großen Verantwortung und so weiter, Quintessenz: Geht hinaus und verändert die Welt! Dieser Erwartungshaltung hat sich De Niro konsequent entgegengestellt und damit seine Rede mit einem wichtigen dramaturgischen Element begonnen: dem Überraschungseffekt. Ein interessantes Mittel, wenn Sie Auftritte vorbereiten.
- Autor:
- Stefan Schimmel
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