„Ide Schwyz, on parle quatre verschideni linguatg.“ – Capiche? Non?
Aber Gott sei Dank gibt es auch Michelle Hunziker, die uns diesen Satz erklärt. Am 1. August feiert die Schweiz ihren Nationalfeiertag, den weltbekannten Rütlischwur – die Firma Emmental lässt sich da nicht lumpen und engagiert jedes Jahr einen oder eine Prominente für eine Grußbotschaft an die Landsleute.
Dieses Jahr war die bekannte Moderatorin und Sängerin an der Reihe. Die Idee: Statt eine Rede in jeder Schweizer Landessprache zu halten, was vier Wiederholungen bedeutet hätte, sollte Hunziker die Botschaft einmal in einem Mix aus allen vier Sprachen verkünden – aber so, dass man die Dame trotzdem versteht. Sehr spritzig und charmant, sehen Sie selbst:
Natürlich versteht man in diesem Clip nicht jedes Wort (es sei denn, man spricht Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch). Aber man versteht sehr wohl, worauf die Dame hinauswill: nämlich dass es schön ist, in einem Land mit dieser besonderen Mischung von vielen verschiedenen Menschen zu leben.
Ich zeige diesen Clip all jenen unter Ihnen, die von Natur aus einen kräftigen Dialekt sprechen und bei ihren Auftritten in der Öffentlichkeit das Gefühl haben, zwischen Pest und Cholera wählen zu müssen. Pest: Ich spreche meinen Dialekt, aber habe Angst, dass mich niemand versteht. Cholera: Ich schleife meine Sprache, damit mich das Publikum versteht, aber dabei fühle ich mich unwohl, steif und distanziert.
Diese Grußbotschaft ist ein schönes Beispiel für einen wesentlichen Aspekt der Präsenz: Das Publikum beantwortet verlässlich Sympathie mit Sympathie; das bedeutet, dass es für Sie eine gute Wahl ist, Ihre natürliche Sprache zu wählen - Dialekteinschlüsse sind also kein Makel, sondern ein angenehmer Ausweis Ihrer Persönlichkeit. Denn das Publikum bekommt dabei die natürliche Ausstrahlung Ihrer Freude als Bonus. Und hört Ihnen gerne zu.
- Autor:
- Stefan Schimmel
- Foto:
- Pixabay.