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Und ewig grüßt – das Hoppala

Also sprach David Cameron: „Die Queen hat gar nicht mehr aufgehört zu schnurren.“, und: „Es war eine sehr nervenaufreibende Zeit. Ich würde am liebsten die Meinungsforschungsinstitute wegen meiner Magengeschwüre verklagen.“ Blöd nur, dass während der Unterhaltung die Mikrofone der vorangegangenen Pressekonferenz noch eingeschaltet waren.

Egal ob sie heikle Details enthalten oder nicht, aber Gespräche zwischen dem britischen Premier und seiner Queen sind eigentlich grundsätzlich unter Verschluss. Manche Medien sprechen inzwischen schon von „Mikrofongate“. Peinlich für David Cameron, der sich mittlerweile auch schon entschuldigt hat, einigermaßen zerknirscht.

Aber täuschen Sie sich nicht: Derlei Zwischenfälle sind im hektischen Medienbetrieb viel weniger selten, als man denkt. Ein paar Beispiele gefällig?

  • Kurz vor seiner Wiederwahl im Jahr 2012 bat Barack Obama seinen damaligen russischen Amtskollegen Medwedew, ihm beim Streit um die US-Raketenabwehr ein wenig entgegenzukommen, mit dem Nachsatz: „Das ist meine letzte Wahl, danach bin ich viel flexibler.“
  • Ronald Reagan kündigte am 11. August 1984 bei einer Ton-Probe vor einer Radio-Ansprache an: „In 5 Minuten beginnen wir den Bombenangriff auf Russland.“ Gedacht war es als Scherz an den Tontechniker, aber da leider das Mikro offen war, konnte auch der russische Staatschef Tschernenko mithören. Wir wissen nicht, ob der’s lustig fand, aber ein Beitrag zur Entspannung des Kalten Krieges war es sicher nicht.
  • Und Sie erinnern sich sicher noch an den berühmten „Gesudere“-Sager des ehemaligen Bundeskanzlers Alfred Gusenbauer. Der zeigte kurz vor Beginn einer Parteiveranstaltung den SPÖ-Abgeordneten seine Wertschätzung, indem er leicht grantig in die Runde fragte: „Und das wird heute was Ordentliches in Donawitz oder das übliche …(siehe oben)?“ Auch hier liefen leider die Kameras mit.

Nun geht es den Politikern und Politikerinnen nicht anders wie uns anderen Menschen auch: Nicht alles, was wir denken, ist für die Öffentlichkeit bestimmt. Dann müssen wir unsere sprichwörtliche Grausbirn‘ hinter einem Lächeln verstecken, und das ist manchmal gut so, denn sonst würden wir unsere Mitmenschen vor den Kopf stoßen, und nichts wäre gelöst. Aber anders als in der Politik ist es im Privatleben nicht so schlimm, wenn wir einmal die Fasson verlieren.

Denken Sie also daran: Im Zweifelsfall ist es immer besser, wenn Sie mit der Einstellung zu einer Veranstaltung gehen, dass es dort nichts Privates gibt. Die Grausbirn‘ bleibt grundsätzlich im Häuschen und darf erst heraus, wenn sicher kein Mikrofon zuhört.

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