Der Microblogging-Dienst verzeichnet täglich über 192 Millionen aktiver Nutzerinnen und Nutzer. Twitter Inc. beschäftigt weltweit über 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Anfang der Woche meldete Jack Dorsey, er habe gerade seinen ersten, 24 Zeichen langen Post – „just setting up my twttr“ eben – für stolze 2,9 Millionen US-Dollar versteigert. Drei Zahlen, die davon erzählen, dass Twitter eines der einflussreichsten sozialen Netzwerke und mächtigsten Medien der Welt war, ist und weiterhin bleiben wird.
Twitter zeichnet sich im Vergleich zu Facebook oder Instagram durch einen wesentlichen Unterschied aus: Es hat sich in Politik, in der Wissenschaft und in der Folge auch in den Medien zum beliebten Sprachrohr entwickelt. Einen der ersten und erfolgreichsten österreichischen Twitter-Accounts betreibt Armin Wolf. Eine Umfrage der dpa im Jahr 2018 ergab, dass 58 Prozent der deutschen Journalistinnen und Journalisten Twitter neben persönlichen Gesprächen und Pressemitteilungen als Recherche- und Produktionstool nutzen – Tendenz stark steigend.
Das ist kein Zufall, denn gerade besonders außergewöhnliche Ereignisse des gesellschaftlichen Lebens dieser Welt („breaking news“) wurden zu allererst und vor allem über Twitter verbreitet, zum Beispiel die Airbus-Notlandung am Hudson River, die Wiederwahl von Barack Obama oder die Entdeckung von gefrorenem Wasser durch den Mars-Rover „Phoenix“. Oder denken Sie an das berühmte Selfie von Bradley Cooper bei der Oscar-Verleihung 2014.
Was Journalistinnen und Journalisten auf Twitter suchen, sind Fakten über aktuelle Ereignisse, Stimmungsbilder zu aktuellen Themen, Expertinnen oder Augenzeugen, die sie befragen oder zitieren können, Meinungen zu einer strittigen Frage, Hintergrundinformationen zu bestimmten Themen, und, last but not least, Ideen für neue Artikel oder Beiträge.
Will sagen: Wenn Sie nicht ohnehin schon einen Account betreiben, zahlt sich die Überlegung, Twitter als Bestandteil Ihrer Medienkommunikation zu nutzen, sehr wohl aus. Sie können damit Themen setzen, sich selbst als Expertin oder Experte positionieren oder Hintergrundinformationen liefern. Und damit rechnen, dass Sie damit eine große Anzahl von Journalistinnen und Journalisten erreichen.
- Autor:
- Stefan Schimmel
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