Daten sind ein Werkzeug, um die Wirklichkeit darzustellen.
Diesen Satz hat unlängst die Informationsdesignerin Georgia Lupi bei einer TED-Konferenz gesagt. Ich finde: Alle Menschen, die mit der Kommunikation beschäftigt sind (ob nun in den Medien oder in der Live-Kommunikation) sollten diesen Satz gut sichtbar an ihrem Schreibtisch plakatieren. Denn es gibt sie wider alles bessere Wissen immer noch: die mit Daten vollgepackten Interviews, Statements oder Präsentationen, die zur Folge haben, dass sich das Publikum wie in einer Matrix gefangen fühlt.
Also braucht es Kolleginnen wie Frau Lupi, um uns immer wieder daran zu erinnern: Das Publikum interessiert sich für Daten niemals nur um der Daten willen – sondern weil sie das Mittel sind, um damit etwas zu sagen, das für alle Anwesenden Bedeutung und Relevanz besitzt. Das Publikum interessiert sich für den höheren Sinn der Sache, der mit Hilfe der Daten sichtbar gemacht werden kann.
Im Medientraining ist es eine unserer wichtigsten Aufgaben, Fachkundige in diesem Sinne zu einer „gesunden“ Verwendung ihrer Daten zu verhelfen. Also: Nicht alles, was Sie zum Thema wissen, ist interessant, sondern das, was Sie persönlich zum Thema zu sagen haben. Wenn Sie ins TV-Studio zum Interview oder ins Meeting oder in die Diskussion gehen, definieren Sie also zuerst Ihre Aussage, und dann erst die Daten, die Ihnen bei ihrer Darstellung helfen. Und nicht umgekehrt.
- Autor:
- Stefan Schimmel
- Foto:
- Pixabay.