Pixabay.
  • Medientraining

TV-Interview: Bild schlägt Text

Jetzt gibt es die kabellosen Kopfhörer also nicht mehr nur von Apple. Auch Amazon steigt in diesen rasant wachsenden Markt ein, und wie man hört, sind die Echo Buds dazu vorgesehen, die AirPods mit hoher Klangqualität, mit günstigeren Preisen und mit Alexa-Funktion ernsthaft anzugreifen.

Um diese Ziele zu erreichen, wäre dann auch eine erfolgreiche Produktpräsentation von Vorteil. Da ist der Umstand, dass der Chef offenbar das falsche Produkt promotet, natürlich nicht hilfreich.

Auch wenn das in diesem Fall leicht ist, weil die AirPods weiß und die Echo Buds schwarz sind – aber Sie sehen an diesem Beispiel, dass das Publikum das TV-Bild in seiner Gesamtheit (und damit alle möglichen Unstimmigkeiten) sehr genau wahrnimmt. Und sich dann auch lustig macht: Die Nachricht ging wie ein Lauffeuer durchs Netz (zum Beispiel hier) und überdeckte zum Großteil die eigentliche Botschaft, dass nämlich die neuen Amazon-Kopfhörer eine coole Sache sind.

Ungenau und inkongruent sein geht also nicht.

Aber jetzt kommt es noch kurioser: Denn der STERN fragte natürlich zu Recht, wie denn in einem Unternehmen, in dem bei einer Produktpräsentation traditionell nichts, aber auch gar nichts dem Zufall überlassen wird, ein solches Missgeschick geschehen konnte.

Erklärung: Das TV-Interview war eine Liveschaltung von BLOOMBERG-TV in die Amazon-Zentrale. Bei einer Liveschaltung steckt sich die interviewte Person einen kleinen Knopf ins Ohr, um die Fragen der Journalisten zu hören. Bei dieser Leitung gab es offenbar technische Probleme, und so kam als Backup ein AirPod von Apple zum Einsatz, der mit einem iPhone in der Redaktion verbunden war.

Dave Limp war offenbar kulant und akzeptierte diese Notlösung – im Wissen, dass die Bilder seine Botschaft stören würden. Und das ist jetzt gleichzeitig auch meine Botschaft an Sie: Tun Sie das nicht. Denn Ihr Publikum, das die Hintergründe nicht kennt, beurteilt das Bild, das am Screen zu sehen ist. Es beurteilt niemals Ihren guten Willen, den es vielleicht irgendwo dahinter vermuten kann.

Seien Sie also, wenn Ihre Botschaft in Gefahr ist, lieber eigennützig und wirken Sie im Zweifelsfall auf eine Verschiebung des Interviews hin.

Passende Trainings

Kommen wir ins Gespräch

Intomedia Medientraining GmbH
Mariahilfer Straße 109/15
1060 Wien, Austria

T
+43 1 470 45 45
F
+43 1 470 45 45-10
M
office@intomedia.at