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Schwyzerdütsch – geits no?

Warum tut die sympathische Sportlerin Suter das? Warum redet sie im ORF in ihrer Mundart? Schweizerdeutsch ist nun doch ein wenig speziell? Die Schweizer Informationsplattform 20MIN.CH stellte die bange Frage, ob Suter von ihrem Publikum auch verstanden werden konnte. Von den Vorarlbergern könnte man das ja noch erwarten, aber von den Wienern?

Warum also? Schämt sie sich für ihren Dialekt? Hat sie keine Lust auf Hochdeutsch? Fühlt sie sich unwohl damit? War das respektlos gegenüber ihrem Publikum?

Einen Teil zur Aufklärung trug der ORF-Moderator Ernst Hausleitner bei, der auf seinem Instagram-Account darüber informierte, Suter habe vor Beginn des Interviews um seine Zustimmung gebeten. Er gab sie gerne, weil er wollte, dass „sich Corinne wohlfühlt, und dass sie sich unseren Seherinnen und Sehern authentisch präsentieren kann“. Bei ihrer Ankunft am Flughafen Zürich erklärte dann die Rennläuferin selbst, sie finde es immer speziell, wenn Schweizer Hochdeutsch sprechen, "denn es tönt schon etwas künstlich.“

Was ist nun besser für die Medien?

Lassen wir hier die speziell Deutschschweizerische Diskussion über das Alemannische versus die deutsche Hochsprache einmal beiseite. Aber die Frage, ob nun die eigene Mundart verwendet werden soll, oder ob das nicht peinlich klingt, betrifft alle Menschen, die den elektronischen Medien ein Interview geben sollen, in gleichem Maß wie Corinne Suter.

Der Vorfall ist deshalb interessant, weil dabei alle relevanten Argumente auf den Tisch gelegt worden sind:

Was ist der Vorteil am Hochdeutschen?
Alle werden es verstehen.
Was ist der Nachteil?
Es tönt schon etwas künstlich, wie Corinne Suter richtig angemerkt hat.
Was ist der Vorteil an der Mundart?
Man wirkt authentisch damit.
Was ist der Nachteil?

Nun ja. Es gibt Mundarten, die versteht wirklich nicht, wer nicht aus derselben geographischen Ecke stammt. Und nicht alle Mundarten genießen überall dieselben Sympathiewerte. Die Berliner und die Bayern haben zum Beispiel so ihre Probleme mit einander.

Wie also?

Wenn Sie erfolgreiche Speakerinnen und Kommunikatoren in den Medien beobachten, werden Sie feststellen, dass diese eine wesentliche Qualität gemeinsam haben: Sie glauben daran. Mit „daran“ meine ich natürlich ihre Inhalte, aber auch die Art und Weise, wie sie darüber erzählen. Das bedeutet zum Beispiel, dass sie ihre Sprache nicht verstellen, nicht zum Schrift-Deutschen verschleifen. Man wird immer Elemente ihrer Mundart wahrnehmen, aber man wird deren Herkunft nur dann erkennen, wenn man ganz genau hinhört.

Das bedeutet: Diese Menschen suchen beim Sprechen die Vorteile – sie möchten authentisch wirken, deshalb lassen sie Mundart zu. Sie möchten von allen verstanden werden, deshalb verfallen sie dabei nie ins Extrem.

Genau so sollten Sie es auch tun.

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