Aus welchem Medium bezieht meine Zielgruppe ihre Informationen? Diese Frage ist für alle Personen interessant, die sich mit Medienkommunikation beschäftigen, und die strategische Überlegungen anstellen, welche Kanäle für ihre Informationen die sinnvollsten sind. Aber wir wissen: Seit etwa 10 Jahren ist diese Frage nicht mehr so leicht zu beantworten wie früher, denn seit diesem Zeitraum läuft ungebrochen der Medienwandel, mit allen Konsequenzen, mit allen Gewinnerinnen und Verlierern. In diesem Zeitraum ist zum Beispiel der Anteil der Menschen, die sich in einer Zeitung über das aktuelle Geschehen informieren, von 51 auf 35 Prozent gesunken.
Wo sind also die Menschen?
Vergangene Woche veröffentlichte das Institut für Demoskopie Allensbach in seiner Computer- und Technikanalyse die neuesten Zahlen. Sie gelten für Deutschland, aber man kann davon ausgehen, dass es keinen allzu großen Unterschied zu Österreich gibt. Hier ein paar der wichtigsten Fakten:
- Akademikerinnen und Akademiker über 50 lesen immer noch verhältnismäßig viel Zeitung, nämlich 51,4%. Aber je jünger die Konsumenten, desto mehr wandern ins Internet ab.
- Dasselbe gilt fürs TV, aber auf einem höheren Niveau, d. h. hier liegt der Durchschnittswert aller Konsumierenden von 14 bis 64 immer noch bei knapp über 75%. Radio: 34%.
- Junge Menschen zwischen 20 und 29 holen sich ihre Informationen bereits zu 49 % aus dem Netz, hier vor allem auf Facebook und YouTube.
- Das Internet erreicht mittlerweile als Ort der Meinungsbildung den zweiten Platz hinter dem Fernsehen, vor Zeitung und Radio.
Weitere Details der Studie finden Sie hier.
Diese Zahlen machen eines klar: Wenn Sie es noch nicht getan haben, setzen Sie sich rechtzeitig mit den Bedingungen der Online-Berichterstattung auseinander. Und bleiben Sie dabei nicht stehen, denn kein Medium ist so vielen rasanten Trends und Veränderungen unterworfen wie die Online-Medien – Stichworte: Filterblasen, Meinungsmaschinen (Social Bots) oder Fake News.
- Autor:
- Stefan Schimmel
- Foto:
- Pixabay.