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Nicht ohne Denken reden

Erst hatte ein ranghoher Bundesheer-Offizier in einem Internet-Video das Corona-Management der Regierung kritisiert – Neonazi-Spruch auf dem T-Shirt inklusive. Dann tauchten Verschwörungstheorien in einem Facebook-Post einer Juristin auf, die im Rang einer Offizierin im Verteidigungsministerium arbeitet.

„Die Privatmeinung ist diesen Menschen unbenommen und steht ihnen auch zu.“, sagte Klaudia Tanner in einer Reaktion. Beschwerden zu diesen Vorfällen erregten vor allem deshalb ihren Unmut, weil die beiden anscheinend nicht als Privatpersonen, sondern als Angehörige des Bundesheeres gepostet hatten.

Und: „Die Meinungsäußerungen stimmen nicht mit der Position des Ressorts überein, im Gegenteil, sie konterkarieren diese oder ziehen sie ins Lächerliche.“, so die Begründung des Erlasses. Fazit: Auf der einen Seite organisieren Soldatinnen und Soldaten Corona-Teststraßen, auf der anderen Seite gibt es welche, die die Pandemie als Verschwörung abtun.

Für ihren Erlass ist Klaudia Tanner Beschränkung der Meinungsfreiheit vorgeworfen worden. Auf diese Diskussion gehe ich hier nicht ein, aber ich möchte auf das Prinzip hinweisen, das hinter diesem Erlass steckt, und das für die Kommunikation Ihrer eigenen Organisation unbestritten wertvoll ist: Konsistenz, das heißt „Festigkeit“ oder „Widerspruchsfreiheit“. Eine konsistente Person handelt im Einklang mit Entscheidungen und Werten, die ihr wichtig sind. Sie tut nicht mutwillig an einem Tag A, und am nächsten Tag B; und wenn doch, dann hat sie dafür einen triftigen, nachvollziehbaren Grund.

Nina Weißensteiner kommentiert im STANDARD: „Würde von einer Redakteurin im Netz eine Wutrede kursieren, in der sie sich über die Chefredaktion und deren krude Blattlinie zu Corona & Co. auslässt, wäre der Fall für alle wohl sonnenklar: Diese Journalistin kann nicht länger bei der Zeitung arbeiten.“ Klar, denn die Verwirrung darüber, wofür die Zeitung überhaupt steht, würde dem Unternehmen Schaden zufügen.

Mit Konsistenz wird man berechenbar, und zwar in positivem Sinn. Mit Konsistenz vermittelt man ein stimmiges Bild von sich nach außen. Mit Konsistenz erwirbt man Vertrauen, zumindest zu einem guten Teil. Und was für Einzelpersonen im Kleinen gilt, gilt gleichermaßen für Unternehmen und Organisationen im Großen.

Wenn Sie also konsistente mediale Kommunikation suchen, sollten Sie Ihren Mitarbeitenden kommunizieren, welche Werte für das Unternehmen zentral und wesentlich sind – und in einem öffentlichen Medium nicht verletzt werden dürfen. Dabei geht es nicht darum, ihnen den Mund zu verbieten, sondern es geht darum, ihnen klarzumachen, dass sie an den Ruf des Unternehmens denken sollen, bevor sie ihn öffnen.

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