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Nachrichten aus der negativen Image-Cloud

Angesichts der signifikanten Häufung von medialen Berichten über politische Skandale in den vergangenen Jahren klingen die von PROFIL veröffentlichten Statistiken sehr plausibel. Trotzdem werde ich das Gefühl nicht los: Die ganze Wahrheit steht hier nicht geschrieben.

Die wirklich interessanten Dinge finden sich in den Kommentaren zum Artikel (nachzulesen hier, wenn Sie ganz runterscrollen), zum Beispiel: Es ist schon merkwürdig, dass eine Zeitung, die Politiker seit Jahrzehnten als unfähig hinstellt und nur negativ über sie schreibt, sich plötzlich über das schlechte Image der Politik wundert.

Wenn sich zwei streiten …

… sind immer zwei beteiligt. Auch das ist natürlich eine Wahrheit: dass die Medien selbst, die sich über Skandale heimlich freuen, weil sie ihnen eine gute Quote bescheren, an der Entstehung des schlechten Images von in der Politik tätigen Personen nicht unbeteiligt sind.

Oder, ein anderes Beispiel: Übrigens haben die beiden Autorinnen auf die Skandale der Kreisky-Ära vergessen. Diese Zeit war geprägt von korrupten SPÖ-Politikern, die auch gerichtlich verurteilt wurden. Wieder eine andere Wahrheit: Korruption ist keine Erfindung der letzten Jahre. Gelogen und in die eigene Tasche gearbeitet wurde schon immer, seit es Staatswesen gibt.

Du sollst dich nicht durch Geschenke bestechen lassen; denn Geschenke machen die Sehenden blind und verdrehen die Sache derer, die im Recht sind.

Dieser Satz steht im Alten Testament, und das entstand vor beinahe 3000 Jahren. Aber es gibt einen Grund, warum das Thema gerade jetzt besonders aktuell ist: weil im Empfinden der Medienkonsumierenden Korruption, Finanzkrise und die leere Familienkasse in ursächlichem Zusammenhang stehen. „Die da oben haben gelogen, also geht es mir schlecht.“, so könnte die kurze Zusammenfassung lauten.

Ob dieses Gefühl nun gerecht ist oder nicht, ist zweitrangig, denn es ist da und lässt sich nicht so einfach wegzaubern. Und wird auch in der nächsten Zukunft dazu beitragen, dass Wählende bei Umfragen den Politikern und Politikerinnen ihr Vertrauen entziehen, dass Medien auf Menschen in der Politik hauen, und dass politische Verantwortliche sich bei Interviews hinter Worthülsen verstecken. Was natürlich nicht dazu beiträgt, das Vertrauen bei der Wählerschaft wiederherzustellen. Und so beißt sich die berühmte Katze in den berühmten Schwanz.

Was ist also zu tun? Als Sprecherin oder Sprecher können Sie nur für Ihre eigene Rolle in dem Theater Verantwortung übernehmen. Das bedeutet: Vertrauenswürdiges anbieten, wo Sie nur können. Und zwar auch dann, wenn das vielleicht gar niemand von Ihnen verlangt.

Wie Sie das tun können, lesen Sie im neuen Buch „Das Ende der Blender“ von Stefan Wagner.

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