Pixabay.
  • Medientraining
  • Print und Online

Medien – immerwährend neutral?

Kernkompetenz der Medien ist die Nachricht. Der Bericht. Also die Fakten. Heißt das aber, dass Reporterinnen und Reporter grundsätzlich neutral sein müssen? Dass sie immer und überall unparteiische Schiedsrichter der öffentlichen Debatte sind?

„Reporter sollten politisch Aktive beobachten, nicht politische Aktivisten sein.“, meint jedenfalls Jochen Bittner in der ZEIT. Daraus beziehen sie ihre Glaubwürdigkeit. Übrigens schlägt auch die Österreichische Verfassung in diese Kerbe: Als wichtige journalistische Normen sind dort „die Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Berücksichtigung der Meinungsvielfalt, die Ausgewogenheit der Programme“ angeführt. Dem entsprechend gehört es zum Beispiel zum guten medialen Ton, Fakten und Werte, Bericht und Meinung voneinander zu trennen und zu kennzeichnen.

Aber ist journalistische Neutralität überhaupt immer sinnvoll?, fragt aktuell das Schweizer Magazin MEDIENWOCHE.

In demokratischen Verfassungen steht schließlich nicht nur, dass Medien objektiv sein sollen, sondern auch, dass sie eine wesentliche Kontrollfunktion haben. Dass sie also in Politik und Gesellschaft Missstände aufdecken und dafür eigenständig kritisch recherchieren sollen.

Das ist aber mit strikter Neutralität gar nicht möglich. Ganz im Gegenteil: Wenn Medien ausschließlich neutral sind und unkritisch berichten, dienen sie im Grunde denen, die die Macht haben. Als Lösung dieses Dilemmas führt die MEDIENWOCHE übrigens statt Neutralität Fairness ins Treffen. Aber das ist eben nur ein Vorschlag.

Soweit das Regelbuch. Die innere Richtschnur, mit der Ihnen Journalistinnen und Journalisten begegnen. Je mehr Missstand sie bei Ihnen vermuten, desto kritischer werden sie Ihnen begegnen. Ob zu Recht oder zu Unrecht, steht für Sie leider in einem anderen Kapitel. Wenn Sie Ihre Medienkommunikation professionalisieren wollen, ist es also ein wichtiger erster Schritt, diese Tatsache zu akzeptieren: Journalistinnen und Journalisten begegnen Ihnen grundsätzlich kritisch und voreingenommen.

Aber darin liegt für Sie auch etwas Gutes. Stellen Sie sich eine Welt vor, in der Medien niemals kritisch, sondern nur positiv und zustimmend über Sie berichten. Ausschließlich Jubel. Wie glaubwürdig werden diese Nachrichten für das Publikum sein?

Passende Trainings

Kommen wir ins Gespräch

Intomedia Medientraining GmbH
Mariahilfer Straße 109/15
1060 Wien, Austria

T
+43 1 470 45 45
F
+43 1 470 45 45-10
M
office@intomedia.at