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Larry King, 1933-2021

Einfache Fragen stellen. Gut zuhören. Konsequent die Details weiter verfolgen. Nur dann unterbrechen, wenn die interviewte Person schwätzt oder langweilt. Sonst den Rand halten.

Das war das Credo von Larry King, der eigentlich Lawrence Harvey Zeiger hieß und in seinen Anfangsjahren, weil sein Name fürs Radio gar so kompliziert klang, in Anlehnung an „King’s Likör“ spontan den Namen verpasst bekam, mit dem er dann berühmt wurde.

Seine Sendung „Larry King Live“ startete bei CNN 1985 und blieb 25 Jahre lang jeden Wochentag ununterbrochen im Programm. Über 40.000 Interviews führte er in dieser Zeit. Für „die Show, die am längsten mit immer dem gleichen Gastgeber, immer zur gleichen Zeit und immer im selben Kanal ausgestrahlt wurde“, erhielt er 2010 übrigens einen Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde. Ganz zu schweigen von einem Stern auf Hollywoods Walk of Fame.

Was ihn berühmt machte, war die Art und Weise, wie er seine Fragen stellte. „Street Questions“ wurden sie genannt: einfache, solide Fragen, die auch ein „Typ auf der Straße“ stellen würde. Was ist passiert? Warum haben Sie das getan? Larry King gab sich nie als allwissender Experte, sondern immer als neugieriger Laie, mit dem sich das Publikum vor den TV-Geräten gerne identifizierte.

Und dabei wurde er nie aggressiv, er fragte immer höflich – egal, ob eine Politikerin oder ein Prominenter zu Gast war, und egal, ob es um ein anerkanntes oder ein umstrittenes Thema ging. „Wer bei ihm saß, fühlte sich weniger auf einem heißen Stuhl, als in einer warmen Badewanne.“ So schrieb die NEW YORK TIMES am Ende seiner Karriere.

Die Folge davon war, dass die befragten Personen in seinem Studio sich öffneten, und zwar mehr, als sie es von vorneherein beabsichtigt hatten, und mehr, als es ihrer Botschaft, ihrer Wirkung oder ihrem Image gutgetan hätte. Auf diese Weise kamen Unzulänglichkeiten ans Licht – nicht, weil die Fragen streng und unerbittlich waren, sondern im Gegenteil, weil die interviewten Personen Larry King in die samtweiche Falle stolperten.

In diesem Sinne: Rest in Peace, Larry King. Und für Sie gilt: Vorsicht Falle, wenn eine Moderatorin oder ein Journalist im Studio besonders angenehm mit Ihnen umgeht.

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