• Mediales Krisentraining

Krisentraining: Schach dem Fake

Ein Blick hinter die Kulissen der Gerüchteküche

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Seit Sommer 2016 spricht man von ihnen, spätestens seit dem US-Wahlkampf haben sie ein solches Gewicht, dass sie auch aus dem Medientraining kaum mehr wegzudenken sind: Fake-News. Nachdem vergangene Woche der Anschlag auf eine Moschee in Quebec wieder von Falschmeldungen begleitet wurde, ist es an der Zeit, Unsicherheiten aufzuklären

Was Fake-News nicht sind: Sie sind keine Fehler, z. B. aufgrund unzureichender Recherche der Medienschaffenden. Sie sind keine Satire oder Zuspitzungen der Yellow Press. Sie sind bewusste Falschmeldungen, die eigens zu dem Zweck erfunden werden, dass sie sich viral verbreiten. Die Nachricht, der Papst habe den Wahlkampf von Donald Trump unterstützt, wurde auf Facebook über 900.000 Mal geteilt. Es geht bei Fake-News natürlich um Propaganda, aber es geht vor allem auch um Reichweite, um Geld.

Deshalb spielen Reizthemen wie Flüchtlinge, Kinder und Missbrauch oder Krieg und Frieden die Hauptrolle. „Ist mir egal, ob es stimmt, aber es könnte doch sein – Wahnsinn!“ Die Lust des Publikums, diese Nachrichten zu teilen, kommt vom Verdacht, das Ungeheuerliche könnte Wirklichkeit sein. Die Empörung findet Verbreitung, während die Frage nach Wahrheit und Glaubwürdigkeit in den Hintergrund tritt. Und eigentlich könnte man derlei Nachrichten als Klatsch oder Spinnerei im Netz abtun – aber dann und wann haben sie beträchtliche Auswirkungen auf das echte Leben.

Vergangenen Dezember verbreitete die Seite „AWD-News“ die Meldung, der ehemalige israelische Verteidigungsminister Moshe Yaalon habe damit gedroht, Pakistan mit Nuklearwaffen zu zerstören, falls das Land Truppen nach Syrien schicken würde. Und natürlich war das Humbug; nichts desto Trotz drohte der pakistanische Verteidigungsminister Khawaja Asif seinerseits Israel mit einem Atomschlag. Es brauchte einige Zeit und Mühe, um den diplomatischen Scherbenhaufen aufzuräumen. Oder: Der Fall des angeblich vergewaltigten russischen Mädchens Lisa führte zu Spannungen zwischen dem russischen und dem deutschen Außenminister und zu Demonstrationen empörter Menschen in Berlin.


Fake-News im Kommunikations-Alltag

Wenn Ihr Unternehmen oder Ihre Organisation von einer solchen Kampagne betroffen ist, sollten Sie sie also ernst nehmen, denn sie kann sehr wohl Auswirkungen auf Ihr Image haben – auf die Art und Weise, wie Ihre Kundschaft mit Ihnen umgeht. In unseren Studios sind Fake-News vor allem im Krisentraining ein Thema, und wenn Sie davon betroffen sind, sollten Sie an den Fall tatsächlich wie an eine mediale Krise herangehen.

Was für Sie spricht: Fake-News erkennt man unter anderem daran, dass die Fakten- und Quellenlage der Nachricht äußerst dünn ist. Emotionalisierende Elemente („Empörung über …!“, „Aufregung wegen …!“ „Wirbel in …!“) überwiegen, Belege für die Behauptungen fehlen oder sind falsch. In diesem Punkt liegt Ihre Chance, denn jedes Publikum sehnt sich, selbst wenn es noch so emotionalisiert ist, irgendwann nach handfesten Beweisen.

Treten Sie einer Falschmeldung also mutig und aufklärend entgegen. Und legen Sie Sorgfalt an den Tag, wenn es um die Abstützung Ihrer Thesen geht. Mit einer klugen Verdichtung und der richtigen Dramaturgie können Sie auch sachorientierte Themen spannend machen – und der großen Emotion einer Falschmeldung entgegensetzen.

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