Heute empfehle ich Ihnen einen aktuellen Vortrag des US-amerikanischen Journalisten Jorge Ramos auf TED. Ramos, Anchorman beim Sender UNIVISION, wurde im August 2015 dafür bekannt, dass Donald Trump ihn aus einer Pressekonferenz warf, weil er auf sein Recht auf eine kritische Nachfrage insistierte. Ein journalistischer Geist, der sich nicht mundtot machen lässt, argumentiert hier seine Vorgangsweise – schauen Sie sich das an.
Ramos spricht hier etwas an, was für Ihren Umgang mit Medien wichtig ist. Im Journalismus tätige Personen sind zu drei Dingen verpflichtet: zur Neutralität, zur Objektivität und zur Wahrheit. Aber wenn die Suche nach der Wahrheit auf dem Spiel steht, zum Beispiel weil der Interviewpartner oder die Interviewpartnerin Fragen nicht zulässt, dann, so Ramos, sind Medien genauso verpflichtet, auf die Neutralität zu verzichten.
Dann passiert das, was alle Kommunikatoren und Kommunikatorinnen dieser Welt als äußerst unangenehm empfinden: Die fragestellende Person hakt nach, sie wird parteiisch, und sie wird unfair. Und natürlich gibt es solche, die dies in stärkerem Maße tun als andere. Aber ihre Vorgehensweise ist immer durch ihre Pflicht zur Suche nach der Wahrheit gedeckt.
Auch wenn es im Einzelfall schmerzhaft sein kann, aber für die Gesellschaft als Ganzes ist es gut, dass entscheidungstragende Personen kontrolliert werden können. Der Vortrag von Jorge Ramos zeigt auch, dass die Mehrheit des Publikums aus diesem Grund immer auf der Seite der Medien sein wird. Auch wenn Sie in der Vorladung sind: Entscheiden Sie sich also immer, ein Interview zu geben, statt es nicht zu geben.
- Autor:
- Stefan Schimmel
- Foto:
- Pixabay.
