„Hören Sie das? – Das ist nichts. Nichts: Das ist das, was ich als Redner für diese Konferenz vorbereitet habe.“ So lauten die ersten Worte dieses Vortrags. Was folgt, ist eine 6minütige Persiflage auf die Kultur jener Konferenzen, die seit Jahren die besten Rednerinnen und Redner der Welt an einem Ort versammeln: die TED-Konferenzen eben.
Das Geniale an diesem Vortrag ist, dass Will Stephen bei aller inhaltlichen Verweigerung die besten Tools zur Anwendung bringt, die die Kunst des öffentlichen Auftritts zu bieten hat. Sie können seinen Vortrag also quasi wie einen Crash-Kurs in Ausstrahlung und Bühnenpräsenz sehen:
Der Vortrag ist eine wunderbare Fundgrube, wenn Sie Mittel suchen, die Sie in Ihren nächsten Auftritt einbauen können; ich greife hier bloß die drei wichtigsten Aspekte heraus:
- Interagieren Sie mit dem Publikum, indem Sie ihm eine Frage stellen und per Handheben zur Abstimmung aufrufen. Dieses Mittel ist übrigens umso wirkungsvoller, je überraschender die Frage ist, weil es dem Publikum elegant neue Sichtweisen zum Thema nahebringt.
- Erzählen Sie eine persönliche Geschichte und verallgemeinern Sie sie, d. h. verbinden Sie sie mit einer für Ihr Thema relevanten Erkenntnis.
- Untermauern Sie Ihre Argumentation mit Zitaten anerkannter Autoritäten oder mit objektiven Zahlen, Daten oder Fakten. Klingt naheliegend, wird aber oft vergessen.
Und so weiter, da kommt noch einiges dazu. Und ich wiederhole: Das sind alles anerkannte Mittel, die die Vortragenden bei TED Konferenzen mit großem Erfolg einsetzen und in jeder Keynote gute Figur machen.
Aber diese Lektionen sind nicht der eigentliche Grund, warum ich Ihnen diesen Auftritt zeige. Stephen zeigt in seinem Vortrag, dass bei all den Tools und Techniken, mit denen wir unsere Wirkung auf das Publikum optimieren können, die Qualität und die Substanz des Inhalts immer noch an oberster Stelle stehen.
Das ist das eigentlich Geniale an diesem Vortrag, und damit die wichtigste Lektion, die wir daraus ziehen können.
- Autor:
- Stefan Schimmel