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“Ich war’s nicht!” Oder doch?

Verneinungen bleiben als Bejahungen stehen

Auch eine schiefe Optik reicht manchmal für eine mediale Krise. Da heißt es dann: kein Öl ins Feuer gießen, Ball flach halten und nicht in die Falle der Presse tappen. Die bestand im Fall des früheren ÖVP-Nationalratsabgeordneten Klaus Auer in einer provokant gestellten Frage: „Aber Sie sind doch ein Abkassierer, oder?“ Was Auer pflichtbewusst verneinte. Worauf die Headline des Interviews prompt lautete: „Wir sind keine Abkassierer“.

Zur Vorgeschichte: Vor einiger Zeit kaufte Klaus Auer einen Grundbesitz im Kärntner Althofen. Dort steht seit Anfang August eine Zeltstadt für Flüchtlinge. Das ist durch und durch in Ordnung – wenn nicht der Verdacht bestehen würde, Auer hätte das Grundstück im Wissen gekauft, hier Flüchtlinge unterzubringen und dafür vom Innenministerium Geld zu nehmen, immerhin mehr als 3000 Euro pro Tag. Die KLEINE ZEITUNG Kärnten mutmaßt, Auer habe seine Kontakte als ehemaliger Politiker genützt, um an diesen Auftrag zu gelangen. Auer selbst sagt: Ich habe mit dem Grund etwas Schönes vor. Und bis dahin tue ich Gutes.

Als jemand, der Medien konsumiert, möchte man ihm gerne glauben – aber schon die Headline wirft da gewisse Zweifel auf. Wenn Sie sich also in heiklen Situationen befinden und die interviewende Person Ihnen Böses unterstellt, verneinen Sie niemals die gestellte Frage! Das Statement, das dabei entsteht, wird ihm immer eine knackige Headline liefern und den Zweifel des Publikums an Ihrer Aufrichtigkeit nähren.

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