Bud Spencer und Terence Hill waren nicht nur Kumpels auf der Leinwand, sondern auch im Leben beste Freunde. Ihre legendären Prügel-Filme sind für viele unvergesslich wegen der gewaltigen, an ein Walross erinnernden Statur des einen, aber ohne den anderen hätte das Ganze nicht funktioniert. Die humorvolle Freundschaft der beiden war in jedem einzelnen Film wunderbar spürbar.
Nun ist der eine gestorben, und der andere hielt für ihn die Grabrede. Und auch hier kam der Humor nicht zu kurz und machte die Rede zu etwas Besonderem (nachzusehen hier). Als er vom Tod seines Freundes erfuhr, empfand er großen Schmerz und Trauer, sagte Terence Hill, aber dann auch Ruhe und Zuversicht – denn er wusste, sein Freund hatte die Freude und das ewige Leben schon vor seinem Tod gehabt.
Grabreden geraten oftmals zu einem regelrechten Schmuckkästchen des öffentlichen Auftritts (schon einmal Thema hier im Blog). Und darüber ein paar Gedanken zu verlieren, zahlt sich aus, denn der Grund dafür liegt nicht in den rhetorischen Fähigkeiten der jeweiligen Redner oder Rednerinnen, sondern schlicht und einfach im Anlass.
Wenn ein Mensch gestorben ist, ergibt sich für die Person, die das Wort ergreift (zumal für einen Freund), automatisch die Frage: Was war an diesem Menschen das Wesentliche? Aber das ist noch nicht alles. Ein Begräbnis ist ein Moment, in dem keine leeren Worte gemacht werden sollen. Die Motivation der sprechenden Person, auf die Frage des Wesentlichen eine wirklich gültige Antwort zu finden, ist also ungleich höher als in einer „alltäglichen“ Rede-Situation.
Was ist wesentlich? Was ist gültig?
Diese beiden Fragen sind die Auslöser für inhaltliche Ideen, die für Ihr Publikum berührend und inspirierend sein können. Wenden Sie sie an, wenn Sie Auftritte vorbereiten, gleich welcher Anlass Sie herausfordert. Es muss ja nicht gleich jemand gestorben sein.
- Autor:
- Stefan Schimmel
- Foto:
- Bud Spencer von CBS Fan auf Flickr.
