An den Reden und Interviews von Wolfgang Schäuble fiel etwas Bemerkenswertes auf: nämlich dass er die Worte „Milliarden“, „Rettung“ oder „Krise“ in Zusammenhang mit den Rettungspaketen für Griechenland (fast) nie verwendete. Obwohl es um sehr viele Milliarden Euro ging, obwohl natürlich die Rettung Griechenlands immer zur Debatte stand, und obwohl das Damoklesschwert der drohenden griechischen Staatspleite für Europa die Mutter aller Krisen darstellt.
Dafür sprach er in seinen Reden oft vom großen Ganzen: von „Europa“, vom „Frieden“, von der „kulturellen Einheit“. Das ist für die griechische Bevölkerung durchaus keine Beleidigung: Wenn Wolfgang Schäuble nicht müde wird, seinen deutschen Landsleuten den Sinn der Milliarden-Anstrengungen aufzuzeigen, die zur Rettung Griechenlands unternommen werden, dann hilft das allen, auch den griechischen Staatsangehörigen.
Botschaften schärfen
Die ZEIT-Studie zeigt eindrucksvoll, dass wichtige Botschaften immer mit wichtigen Schlüsselworten in direktem Zusammenhang stehen. Diese werden von „Word-Clouds“ verlässlich aufgedeckt. Wenn Sie einen Auftritt vorbereiten, empfehle ich Ihnen, Ihren Text zur Kontrolle in eine „Word-Cloud“ zu verwandeln, zum Beispiel mit Wordle.
Eine „Word-Cloud“ zeigt Ihnen die Frequenz von Worten an, die Sie verwenden möchten. Wenn Schlüsselworte in Ihrer Cloud kaum sichtbar sind, oder wenn sich Worte vordrängen, die Sie eher vermeiden wollen, dann wissen Sie, dass Sie Ihre Botschaften noch nicht treffend genug formuliert haben. In jedem Fall zeigt Ihnen eine „Word-Cloud“ an, ob Sie verbal „auf dem richtigen Dampfer“ sind.
Die Studie der ZEIT finden Sie übrigens hier.
- Autor:
- Stefan Schimmel
- Foto:
- 12-03 von Christina Xu auf Flickr.
