Pixabay.
  • Medientraining

Achtung, Rutschgefahr!

Souveränität ist wichtiges Erfolgskriterium im Studio

BBC Radio-Studio, vergangene Woche, ein Interview zum Programm der neuen britischen Regierung.

Frage des Moderators Eddie Johnson: „Was will die Regierung dagegen tun, dass Schwarze von der Justiz diskriminiert und deutlich härter angegangen werden als Weiße?“

Antwort: „Äääääh“.

Interviewte Person: der britische Außenminister Boris Johnson. Nicht unwichtige Anmerkung: Das in der Frage angesprochene Thema hatte Premierministerin May im Wahlkampf selbst gesetzt.

„Es gibt Maßnahmen, glaube ich, in dem Gesetzentwurf, der, glaube ich, einige von diesen Dingen behandelt.“ Im Hintergrund hört man das Rascheln von Papier. „Ich glaube, wir denken vor allem an Maßnahmen, um … warten Sie eine Sekunde …“ Aber mehr war dann nicht.

Der Moderator fragt, was die Regierung für die Verbesserung des britischen Gesundheitswesens tun wolle – auch dies ein im Wahlkampf heiß debattiertes Thema. Antwort: „Was wir im Gesundheitssystem verbessern wollen, ist ein besseres Verständnis, und um auf Ihre erste Frage zurückzukommen …“

„Das ist kein Sketch hier.“, fährt der Moderator fort, mittlerweile hörbar aufgebracht. Auf die folgende Frage, was die Regierung tun wolle, um mehr Kinder von Arbeitenden in die Universitäten zu bringen, antwortet Johnson: „Nun, ähm, wir wollen unter anderem gute Schulen für jeden und größere Investitionen in den Schulen, ähm – das Wichtigste in der Thronrede der Königin war die weitere Unterstützung des wirtschaftlichen Wachstums.“


Und nun?

„Das war das schlimmste Politiker-Interview aller Zeiten.“, ätzte der frühere Vize-Premier John Prescott. Weitere Reaktionen: „Boris Johnson ist erledigt.“„Boris Johnson in worst interview by a politician ever“„Häme für Boris Johnson“„Äääääh…“

Nun, der Mann wird über dieses eine Interview nicht stolpern. Dass alle von vorneherein wissen, dass er vollkommen chaotisch ist, hilft ihm sicher. Man wird sehen, wie weit er noch kommt. Im Augenblick schaden ihm solche Auftritte jedenfalls (noch) nicht.

Aber für alle, die nicht Boris Johnson heißen, gilt nach wie vor: Souveränität im Interview ist eines der obersten Gebote. Warum ich? Warum heute? Das sind die zwei wichtigsten Fragen, deren Beantwortung den Königsweg zu Ihrer Sicherheit darstellt. Unsere bewährte Intomedia-Checkliste zur Vorbereitung hilft Ihnen, bevor Sie ein Radio-Studio betreten.

Passende Trainings

Kommen wir ins Gespräch

Intomedia Medientraining GmbH
Mariahilfer Straße 109/15
1060 Wien, Austria

T
+43 1 470 45 45
F
+43 1 470 45 45-10
M
office@intomedia.at