Nur dann können die Wohnungssuchenden in München mit leistbaren Mieten rechnen und die Gentrifizierung in Kreuzberg ein Ende finden. Eine Weltmeisterschaft zu gewinnen ist zu wenig! Ein 10 zu 0 muss her!
Nicht nur im Fußball werden mitunter zu hohe Erwartungen an Spielende und Teams gestellt. Stress und schlechte Leistungen sind die Folge. In der Vorbereitung von Top-Führungskräften und Konzernsprecherinnen und -sprechern auf mediales Kreuzfeuer in krisenhaften Situationen ist die richtige Beurteilung des Verhältnisses zwischen angestrebter Lösung und erworbener medialer Rhetorik im Umgang mit Berichterstattenden die Basis für ein gelungenes Verhalten in Stresssituationen. Die passende Strategie, die Organisation der Abläufe im Krisenteam und das entsprechende Wording steht erst auf Seite 2.
Der Einklang zwischen Challenge und Competence, also einer Herausforderung und der dafür nötigen Kompetenz, ist die Voraussetzung für Erfolg. Wenn sich darüber hinaus eine förderliche Spannung zwischen der erwartbaren Leistung und dem zu erreichenden Ziel aufbauen lässt, können Bestleistungen entstehen. Es kommt zum “Flow”. Alles gelingt wie von selbst.
Ist das Ziel jedoch zu hoch gesteckt, irreal oder unangemessen, kommt es zu unbewussten Zweifeln, Versagensängsten und dem Gefühl der Überforderung. Blockaden und Fehlleistungen sind die Folge. Diese Effekte werden unter dem Begriff “Self-Handicapping” zusammengefasst. Das Ergebnis 7:1 zwischen Deutschland und Brasilien war ein Paradebeispiel für ein Aufeinandertreffen von “Flow” und “Self-Handicapping”.
Es ist nun 11:00 vormittags. Sonntag, der 13. Juli 2014. Noch 8 Stunden bis zum Anpfiff. Für das Finale bleibt mir der Wunsch, dass die Spieler von Deutschland und Argentinien keinen überzogenen Erwartungen ausgesetzt sind. Dass sie weder ihr Volk retten müssen, noch drohende Schande abzuwenden haben.
- Autor:
- Stefan Wagner
- Foto:
- Pixabay.
